Seit Jahren ist China eine treibende Kraft bei der Entwicklung von grüner Technologie. Das Land gewinnt mittlerweile mehr Energie aus nachhaltigen Quellen wie Solar-, Wind- und Wasserkraft als jedes andere auf der Erde. Im Reich der Mitte entstehen so rund 30 Prozent aller neuen „grünen“ Arbeitsplätze. Das liegt an Unternehmen wie BITZER, das mit seinen hocheffizienten und intelligenten Produkten seit nunmehr 25 Jahren in Peking aktiv ist und im ganzen Land die Kälte- und Klimatechnik vorantreibt. „Bereits seit 1994 fertigen wir in Peking hochmoderne Verdichter. Zu unserem Portfolio gehören heute Hubkolben-, Schrauben- und Scrollverdichter, die wir gezielt an die Anforderungen chinesischer Anwender und an die Bedingungen der asiatischen Märkte anpassen. Das ist die Grundlage unseres Erfolgs: Wir fertigen hier vor Ort für China und alle anderen asiatischen Märkte“, so Karl Heinz Meister, Managing Director Operations bei BITZER Refrigeration Technology (BRT).
BITZER China: 25 erfolgreiche Jahre
Was Mitte der 1990er Jahre als Joint Venture begann, ist inzwischen eine echte Erfolgsgeschichte. 2009 übernahm BITZER Refrigeration Technology die Aufgaben des Joint Ventures und steigerte die Produktion seitdem kontinuierlich. Im Jahr 2018 fertigten 628 Mitarbeiter fast 12.4000 BITZER Verdichter verschiedener Bauarten. Der Standort BRT hat heute rund 4.800 m² Bürofläche sowie einen 38.000 m² großen Produktionsbereich und eine Gesamtgröße von 58.000 m². Genug Gründe, zu feiern: Am 22. Juni würdigten BITZER Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner mit einem großen Festakt die vergangenen 25 Jahre und planten schon die nächsten Projekte. In den zurückliegenden zweieinhalb Jahrzehnten hat BITZER die Fertigung im Werk BRT strategisch erweitert. Seit 2019 produziert der unabhängige Kälte- und Klimatechnikspezialist alle drei Hauptverdichterarten in China: Hubkolben-, Schrauben- und nun auch Scrollverdichter.
Mehrwert schaffen mit BITZER Systemlösungen
Mit BITZER Industrial Equipment (BIE) hat der Kälte- und Klimatechnikspezialist Anfang April 2018 sein zweites Tochterunternehmen in Peking offiziell eröffnet. Die Produktion startete sogar schon zehn Monate früher: Am 3. Juli 2017 lief der erste Verflüssigungssatz vom Band. BIE befindet sich nur wenige Meter von seinem Schwesterwerk BRT entfernt und stellt „Added Value Products“ (AVP) her. AVPs bezeichnen Systemlösungen wie Verflüssigungssätze und Compressor Packs, die Anlagenbetreibern auch über die Verdichter hinaus einen Mehrwert bieten.
Den Plan, eine AVP-Produktion in China aufzubauen, entwickelte BITZER im Jahr 2015. Noch im selben Jahr wurde eine fundierte Marktuntersuchung durchgeführt und eine präzise Machbarkeitsstudie erstellt, deren Ergebnisse eindeutig waren: Ein AVP-Werk in China ist eine strategisch wichtige Investition in die Zukunft und realisierbar. Nachdem die Ergebnisse vorlagen, trieb BITZER das Projekt entschlossen voran. „Als Mitte 2016 der optimale Standort gefunden war, haben wir das Produktportfolio definiert und sogleich mit den konkreten Planungen begonnen. Der gesamte Produktionsaufbau bis zum Beginn der Fertigung hat nur ein Jahr gedauert“, sagt Garvin Hoefig, General Manager BIE.
“Der gesamte Produktionsaufbau bis zum Beginn der Fertigung hat nur ein Jahr gedauert.“
Garvin Hoefig
General Manager BITZER Industrial Equipment
BIE baut Serviceleistungen aus
Heute fertigen die 34 Mitarbeiter bei BIE luft- und wassergekühlte Verflüssigungssätze wie den ECOSTAR sowie Hubkolben- und Schraubenverdichter-Racks. „Wir haben seit dem Start unserer Produktion Anfang Juli 2017 die Produktpalette kontinuierlich ausgebaut und stellen nun eine große Zahl an modernen AVPs her: Dazu gehören seit Juni 2019 auch Ammonia Compressor Packs“, sagt Hoefig.
Das Tochterunternehmen BIE produziert jedoch nicht nur, sondern begleitet BITZER Kunden auch mit vielen neuen Services und berät sie bei allen Fragen. Zum Standortteam gehören seit Anfang 2019 zudem zwei Sales-Mitarbeiter, die den Bereich Organic Rankine Cycle (ORC) ausbauen. „Insbesondere für China ist ORC ein sehr interessantes Thema. Die Stärken dieser ORC-Anlagen kommen vor allem dann zur Geltung, wenn das Temperaturgefälle zwischen Wärmequelle und -senke zu niedrig ist. Das Potenzial für unseren Markt ist sehr groß, weil der chinesische Fünf-Jahres-Plan Energieeinsparungen vorsieht. Deswegen bauen wir den Bereich zügig aus“, so Hoefig.
Forschung und Entwicklung
2017 hat das Traditionsunternehmen an seinem Standort BRT eine neue Forschungs- und Entwicklungsabteilung (FuE) eröffnet. Das Team um Direktor Wang Yi besteht mittlerweile aus zwölf Personen und wird auch künftig wachsen. Zentrale Aufgabe der F&E-Abteilung ist es, die hoch entwickelten BITZER Lösungen passgenau auf die wichtigen Märkte in China und in ganz Asien abzustimmen. Die Mitarbeiter sind entsprechend geschult und Spezialisten darin, bewährte BITZER Produkte für die chinesischen Standards auszulegen. Dabei arbeiten sie eng mit den Entscheidungsträgern vor Ort zusammen, beispielsweise den zuständigen Fachverbänden. Auf diese Weise stellt F&E sicher, dass die Kunden immer bestmögliche Effizienz und Leistung erhalten.
Ein konkretes Beispiel ist der im Juni fertiggestellte Schraubenverdichter CSK.61. Dieses Modell ist eine optimal an die lokalen und regionalen Anforderungen angepasste Variante des CSH.65 Schraubenverdichters. Die gesamte Modellreihe ist bei Experten weltweit als High-End-Produkt im Bereich der Kompaktschraubenverdichter angesehen und bietet Fördervolumina zwischen 137 und 220 m³/h (50 Hz). BITZER hat die CSH Serie für universelle Anwendungen in luftgekühlten Flüssigkeitskühlsätzen und in Wärmepumpen entwickelt. Auch die seit 2019 in China gefertigten ORBIT Scrollverdichter hat die F&E-Abteilung an die Anforderungen in China angepasst. Hierzu hat das Team die Verdichter für den Einsatz mit einem anderen Öl optimiert.
Servicehilfe vor Ort
F&E erfüllt jedoch noch weitere Aufgaben. Da die BITZER Mitarbeiter mit den lokalen Gepflogenheiten bestens vertraut sind, helfen sie anderen Standorten der Unternehmensgruppe bei Fragen zu China und vermitteln die richtigen Ansprechpartner. So beschleunigen sie den Projektablauf und verringern die Gesamtkosten. Ein Service, von dem letztendlich die BITZER Kunden profitieren. „Gerade in China sind persönliche Kontakte ausgesprochen wichtig“, betont F&E-Director Wang Yi. „Hinzu kommt, dass es hier eine fast unüberschaubare Zahl an potenziellen Lieferanten gibt. Wir vor Ort haben die notwendigen Kontakte, kennen die Ansprechpartner und sprechen die Landessprache.“ Aus diesen Gründen übernimmt F&E-Abteilung auch die Abstimmung mit den potenziellen Lieferanten und testet die Produktqualität.
“Gerade in China sind persönliche Kontakte ausgesprochen wichtig.“