Behind the Scenes: BITZER Italia und Green Point Servizi Industriali

Gianni Parlanti, Managing Director BITZER Italia und Green Point Servizi Industriali S.r.l., im Interview über BITZER Italia und Green Point Servizi Industriali.

Wie war Ihr Start als neuer Managing Director von BITZER Italia?

Gianni Parlanti: Völlig reibungslos und sehr spannend. Ich kannte das Team natürlich bereits gut, ein sehr engagiertes und technisch versiertes Team. Am aufregendsten war es, wieder den direkten Kontakt zu unseren italienischen Kunden zu haben. Die meisten kenne ich ja bereits seit mehr als 30 Jahren.

Italien ist ein wichtiger Markt für BITZER. Welche Eigenarten unterscheiden Italien von anderen europäischen Märkten?

Parlanti: Gemessen am Umsatzwert bleibt Italien für BITZER der wichtigste Markt in Europa. Der Umsatz verteilt sich relativ gleich auf die Sektoren Kältetechnik sowie Klimatisierung und Prozesskühlung. Es gibt natürlich einen einfachen Grund, warum Technologien für die Lebensmittelproduktion und -logistik im italienischen Markt so stark nachgefragt werden: Italien ist für sein Essen bekannt, aber um diese Berühmtheit zu erlangen, mussten wir natürlich auch die Technologien weiterentwickeln, die für Produktion, Lagerung und Vertrieb erforderlich sind.

Was den ACMP-Sektor anbelangt, so ist der Grund für die starke Präsenz der OEMs in unserem Gebiet wahrscheinlich auf eine Mischung aus italienischem Unternehmergeist und einer sehr starken Dynamik bei den weltweiten Exporten zurückzuführen. Unseren Schätzungen zufolge werden etwa 50 % der in Italien verkauften BITZER Produkte anschließend weltweit wieder ausgeführt.

Was ist Ihre Vorstellung von Perfektion für BITZER Italia? Welche Ziele und Bestrebungen verfolgen Sie?

Parlanti: Perfektion ist ein erstrebenswertes Ziel, aber ehrlich gesagt möchte ich es eigentlich nicht erreichen, denn dann würde ich mich langweilen. Die Herausforderungen, die aus dem Wechsel von Siegen und Niederlagen entstehen, sind für uns der Ansporn, nach ständigen Verbesserungen zu streben. Bei BITZER Italia tun wir alles, was möglich ist, um den Markt davon zu überzeugen, dass BITZER heute außer „fast perfekten“ Verdichtern noch viel mehr zu bieten hat.

Als Antwort auf Ihre Frage würde ich also sagen, dass es unser Hauptziel ist, eine volle Integration unserer Verdichter mit Wärmeübertragern, Elektronik und Ventilen sowie ihre Verwaltung über unser BDN zu erreichen, um so die Nutzung digitaler Pakete und Vor-Ort-Dienstleistungen zu ermöglichen.

Auf welche Aktivitäten werden Sie sich bei der Geschäftsentwicklung konzentrieren?

Parlanti: Nach dem #morethanacompressor wollen wir uns in Italien auf die Entwicklung unserer elektronischen Lösungen konzentrieren. Auf unsere Einladung hin hat BITZER Electronics aktiv an der letzten Mostra Convegno teilgenommen und nun fördern wir diese Produkte bereits seit einiger Zeit aktiv. Wir arbeiten jetzt zudem eng mit Wurm zusammen, was bereits erste positive Ergebnisse erbracht hat.

Mit Green Point Servizi Industriali haben Sie ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, das auch strukturelle Veränderungen mit sich bringt. Wie sehen diese aus?

Parlanti: In den letzten Jahren hat BITZER in Unternehmen mit speziellem Know-how im Energiebereich investiert: Da geht es um Energieeffizienz für die industrielle Lebensmittel- und Getränkeherstellung bei VaCom und um Energiegewinnung aus Abwärme (ORC) bei ElectraTherm.

Bei GPSI erwägen wir, das energiebezogene Know-how mit den Green Point Aktivitäten zusammenzulegen. Wir haben den neuen Energiezyklus entwickelt, der mit dem bewährten Service Cycle kombiniert werden kann. Green Point hat den Vorteil, dass ein direkter Kontakt zu den Endverbrauchern besteht, die in den meisten Fällen das Energieeinsparpotenzial sofort als wichtigstes Angebot wahrnehmen.

Insbesondere das Konzept „Waste to heat“ passt perfekt zur Philosophie der Kreislaufwirtschaft, die wir seit vielen Jahren an allen Green Point Standorten verfolgen.

Wie bei allen neuen Dingen wird es einige Zeit dauern, bis sie ausgereift sind. Unsere Lernkurve steht auch erst am Anfang, aber so langsam lässt sich erkennen, wie die Zukunft aussehen wird.

Wie werden Sie dieses Pilotprojekt zur Umsetzung von Innovationen durchführen? Und welchen Nutzen versprechen Sie sich für Green Point und BITZER?

Parlanti: Für Green Point wird es von Vorteil sein, über ein leistungsstarkes Instrument wie den Energiezyklus zu verfügen, der eine natürliche Ergänzung zum Service Cycle darstellt. Wenn wir dieses Angebot an dieselben Kunden richten, können wir unseren Partnern echte ökologische und wirtschaftliche Vorteile bieten. Der Vorteil für BITZER besteht darin, dass wir für die gesamte Gruppe das Know-how im Energiegeschäft erweitern, was für unsere Zukunft von entscheidender Bedeutung sein wird.

Am schwierigsten war es bisher, Menschen mit der richtigen Expertise, Einstellung und Leidenschaft für dieses ehrgeizige Projekt zu finden. Ich glaube, dass wir nach mehr als einem Jahr nun das richtige Team zusammengestellt haben.

Zurück in Bella Italia: Was haben Sie in Deutschland am meisten vermisst?

Parlanti: Natürlich bin ich froh, wieder in meinem Bella Italia zu sein, aber was die Arbeit angeht, vermisse ich die Zusammenarbeit mit den Kollegen und die Gespräche über die globalen Herausforderungen.

Was das Privatleben angeht, muss ich sagen, dass Mailand nicht der beste Ort in Italien ist, um im Wald spazieren zu gehen, und ich vermisse das Grün vor meiner Haustür.

Vielen Dank für das Interview!

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