Von Präsenz- zu Onlineveranstaltungen

Manuel Reichle ist Anwendungsberater bei BITZER und seit 2012 im Unternehmen. Als Teil der Kundenberatung ist ein Schwerpunkt seiner Aufgaben das Abhalten von Trainings für Anwendungen mit CO₂ als Kältemittel. Und das geht seit einiger Zeit nur noch in digitaler Form. Eine ganz schöne Umstellung – oder? COMPACT hat nachgefragt

Seit einigen Monaten können bei der SCHAUFLER Academy leider keine Präsenztermine mehr stattfinden. Nun sind Webinare das Mittel der Wahl – und viele davon werden von Ihnen durchgeführt. Hatten Sie hiermit im Vorfeld schon Erfahrung?

In den letzten Jahren habe ich für BITZER rund 70 zweitägige Präsenztrainings mit jeweils fünf bis zehn Teilnehmern geführt. Aber kein einziges Webinar. Also nein, das war für mich auch erst mal Neuland und eine Umstellung.

Wie empfinden Sie als Referent die Unterschiede zwischen Online- und Präsenzseminaren?

Da ist zum einen die merkliche Distanz zum Zuhörer. Ein deutlich spürbarer Unterschied ist aber auch der Zeitfaktor: Unsere Präsenztrainings dauern zwei volle Tage, davon jeweils ein Tag Theorie und Praxis. Hier ist man als Referent flexibel genug, um auf spezielle Themengebiete und Interessen einer Gruppe oder einzelner Teilnehmer einzugehen. Dadurch sind unsere Präsenztrainings oft sehr lebhaft mit gegenseitigem Austausch und Diskussionen der Teilnehmer, auch untereinander. Dazu sind unsere Webinare mit 30 Minuten Vortragszeit und anschließender Frage-Antwort-Session – mit schriftlich gestellten Fragen – natürlich ein Kontrast. Mit bis zu 200 Teilnehmern haben wir hier aber auch ein deutlich größeres Publikum; an Präsenztrainings können ja maximal zehn Personen teilnehmen.

Die Fragen in den Webinaren sind vielfältiger und oftmals eher generell gestellt. In einem Webinar war beispielsweise der Vortrag 30 Minuten lang und die anschließende Session dauerte 45 Minuten mit 47 Fragen unterschiedlichster Natur. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass an den Webinaren tendenziell mehr Leute teilnehmen, die völlig neu sind im Bereich der CO2-Anwendungen. Und vermutlich hilft auch die Anonymität im Chatroom eines Webinars dabei, mehr oder auch andere Fragen zu stellen als in den Präsenztrainings.

Haben Sie sich schnell an die neue Situation gewöhnt?

Ja, nach einigen Webinaren hat sich schon eine Art Routine im Umgang mit der neuen Situation eingestellt. Nach mehreren Webinaren wird man souveräner beim Ablauf und insbesondere das Zusammenspiel mit dem Moderator bei der Interpretation und Beantwortung der zahlreichen Fragen und Formulieren der bestmöglichen Antworten perfektioniert sich. Man wird mit der Zeit immer sicherer und das hat bestimmt auch einen positiven Einfluss auf die Wahrnehmung der Teilnehmer in Bezug auf die Inhalte und Botschaften der Webinare.

Welches Feedback bekommen Sie von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern?

Wir bekommen außerordentlich positives Feedback, darunter auch Anregungen und Wünsche zu bestimmten Themengebieten seitens unserer Kunden. Das ist für uns eine große Bestätigung von diesem Format!

Sie halten Webinare zu CO2-Themen ab – was fasziniert Sie selbst daran?

CO2 hat einige thermodynamische und physikalische Stoffeigenschaften, die ich hochinteressant finde. Dazu ist es für viele verschiedene Anwendungen und daraus folgenden Anlagenkonfigurationen einsetzbar. Die breite Masse der CO2-Anwendungen ist zwar nach wie vor in der Supermarktkälte zu finden, aber darüber hinaus wird CO2 beispielsweise auch in Tieftemperaturanwendungen und Hochtemperaturwärmepumpen eingesetzt. Wir beobachten auch ein steigendes Interesse daran, die Klimatisierung von Bussen und Bahnen mit CO2 zu realisieren. Diese Anlagen sind meist reversibel und können somit zum Kühlung und Heizen verwendet werden. Ganz schön vielfältig, oder?

Definitiv – haben Sie vielen Dank, Herr Reichle!

CO2– und alle weiteren kommenden Webinare finden Sie auf der Übersichtsseite der SCHAUFLER Academy.

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